Unter Windows Azure steht für die Speicherung von Daten ein sogenannter Blob-Storage zur Verfügung. In diesem können vergleichbar zum Dateisystem Daten jeglicher Art abgelegt werden. Der Blob Storage ist auf hohe Performance und extrem hohe Verfügbarkeit ausgelegt. Er bildet das Rückgrat von Windows Azure für das Hosting von virtuellen Maschinen und den stabilen Betrieb von Diensten. Verglichen mit einfachen Speicheranbietern wie OneDrive oder Dropbox ist er aufgrund der völlig anderen Ausrichtung deutlich teurer. Abgerechnet wird abhängig vom Datenvolumen. Es fallen sowohl Kosten für die Speicherung als auch den Transfer aus dem Azure Rechenzentren heraus an. Die Speicherung von 100 GB Daten wird aktuell mit 1,79 € pro Monat veranschlagt. Das Freikontingent eines MSDN Premium Abo in Höhe von 75€ ermöglicht damit ein kostenloses Backup von bis zu 4 TB an Daten. Eine lohnenswerte Verwendung des MSDN Azure Freikontingents.
Der Blob-Storage wird über das Windows Azure Management Portal eingerichtet.
Der Name muss wie gewohnt global eindeutig vergeben werden. Als Standort wählt man das nächstgelegene Rechenzentrum oder eine zuvor definierte Affinitätsgruppe aus.
Es werden verschiedene Optionen für die Replikation der Daten angeboten. Unter lokal redundant wird eine mehrfache Spiegelung innerhalb eines Rechenzentrums verstanden. Bei einer Auswahl von Georedundant werden Kopien auch in einem zweiten Rechenzentrum, im Falle einer Auswahl von Westeuropa als primären Standort in Nordeuropa, vorgehalten. Die Kosten einer Georedundanten Datenhaltung liegen mit 3,58 € pro 100 GB deutlich höher. Die garantierte Verfügbarkeit steigt nur geringfügig von 99,9% auf 99,95%. Für die meisten Anwendungsfälle ist lokal redundant sicherlich ausreichend.
Für den Zugriff auf den Blob-Storage steht eine Vielzahl von Werkzeugen zur Verfügung. Eine einfache Möglichkeit stellt der Azure Storage Explorer dar. Zur Einrichtung des Zugriffs werden der Speicherkontoname sowie ein Zugriffsschlüssel benötigt.
Nach dem Herstellen der Verbindung kann ein Container eingerichtet werden.
Für die Verwendung als Backup-Speicher ist eine Auswahl von Private sinnvoll. In diesem Fall hat nur der Inhaber des Schlüssels Zugriff auf die Daten.
Dateien können einzeln durch einen Klick auf Upload übertragen werden.
Deutlich komfortabler gestaltet sich die Arbeit mit dem Dienst durch eine Einbindung als Windows Laufwerk. Aktuell ist hierfür noch der Zugriff auf kommerzielle Lösungen wie z.B. dem CloudBerry Explorer notwendig.
Als skriptfähige Alternative biete sich das Kommandozeilenwerkzeug CloudCopy an. Durch eine Integration eines Aufrufs in den Windows Task Scheduler lässt sich somit z.B. der Inhalt eines ganzen Verzeichnisses sichern.
CloudCopy.exe "c:\backup\*.*" "https://aitbackup01.blob.core.windows.net/backup" "DefaultEndpointsProtocol=https; YccountName=aitbackup01; AccountKey=d5Icqp2Zlb1I/VmipH4TSKF/cagQ+wHTQ+y0rEX4aZ3fxFM/bteHk74 XmLBDl2UJchoYVgrNvb5zJ33Hp+Kn4Q=="
Die Einrichtung einer Backup-Lösung unter Windows Azure gestaltet sich damit sehr einfach. Dank dem Freikontingent ist diese zudem in den meisten Fällen kostenfrei.