Dass Microsoft Azure weit mehr als nur ein Cloud-Dienst ist, sollte mittlerweile bekannt sein. Angefangen im März 2009 mit der Veröffentlichung von SQL Azure, ein relationales Datenbanksystem als Cloud Service, hat sich Microsoft Azure oder kurz Azure zu einer sehr bedeutenden Cloud-Computing-Plattform entwickelt, was die Zahlen auf dem Screenshot eindrucksvoll belegen.
Nachdem immer mehr verschiedene Dienste Einzug in die Cloud gehalten haben, will Microsoft seiner Plattform ein neues Gewand verleihen. Unter https://portal.azure.com ist die Preview des zukünftigen Portals bereits nutzbar.
Noch ist das Portal im Preview-Status[SR1] , das heißt es ändern sich immer wieder Dinge am User Interface [SR2] und nicht alle Features aus dem alten Portal sind bereits komplett vorhanden. Der nachfolgende Screenshot belegt den Preview Status auch recht deutlich. Es sind noch nicht alle Bereiche komplett übersetzt bzw. fehlerfrei.
Was man aber bereits klar erkennen kann ist die bekannte Kacheloptik, die bereits in Windows 8 oder anderen Microsoft-Webseiten Einzug gehalten hat. Aber nicht nur die Kacheln erinnern an Windows. Das neue Portal ist wie ein Betriebssystem entworfen. Es gibt eine Home-Ansicht, die an das Startmenü von Windows 8 erinnert. Die daran enthaltenen Kacheln sind ähnlich zu den Live Tiles. Sie zeigen Informationen über die „App“ an. Mit App sind in diesem Fall die verschiedenen Azure Services gemeint. Die Kacheln können aber bisher nur wie in Windows 8 in der Größe angepasst und ihre Position verändert werden. Genau wie unter Windows kann jede App an das Startmenü gepinnt werden und somit nützliche Informationen schnell zur Verfügung stellen, wie zum Beispiel bei einer virtuellen Maschine, ob sie gerade läuft oder gestoppt wurde.
Öffnet man eine App, wird diese in einem Fenster angezeigt, das Startmenü verschwindet. Hier ist ein Unterschied zu einer Windows App zu sehen. Betrachtet man eine Unteransicht, z. B. die Details einer virtuellen Maschine, öffnet sich diese nicht im selben Fenster sondern in einem extra Blatt neben dem Hauptfenster der App. So können sich immer mehr Blätter nebeneinander aufbauen.
Sollte sich eine App mal verabschieden, soll nicht das gesamte „Betriebssystem“ abstürzen, sondern nur das Fenster der App muss geschlossen werden. Somit dürfte das neu Laden der Webseite entfallen, wenn etwas nicht nach Plan funktioniert, schlimmstenfalls muss die App neu gestartet werden. Grund dafür ist ein Sandkasten-Modell. Jede App läuft isoliert in einem IFrame.
Dieses bringt uns auch zu einem weiteren Vorteil. In Azure sind mittlerweile über 200 Services integriert. Alle Services sind als eigenständige Extension in der Webseite implementiert. Soll einer dieser Services ein Update bekommen, kann dieses ohne weiteres Veröffentlicht werden. Im alten Portal war ein gesamtes Update der Seite notwendig. Somit ist jedes Team bei Microsoft in der Lage, schnell ein Update für den Service zu veröffentlichen, ohne sich erst mit anderen Teams abstimmen zu müssen. Dies führt zu einen schnellem Update-Zyklus und neue Features können schneller veröffentlicht werden.