Der Alltag als Consultant könnte abwechslungsreicher nicht sein. Nicht selten kommt es vor, dass innerhalb weniger Tage verschiedene Kunden an unterschiedlichen Standorten betreut werden. In solchen Situationen will die Reisezeit gut genutzt werden. Im Zug schnell das Notebook aufgeklappt und die letzten Änderungen im Code überflogen, bevor es im Büro dann an die nächste User Story geht. Dieses und ähnliche Szenarien dürfte jeder kennen. Viel Aufwand entfällt dabei auf das Anpassen des Visual Studio Layouts. Denn wer möchte schon im Büro, in dem zwei oder mehr Bildschirme zur Verfügung stehen, mit dem gleichen Layout arbeiten das im Zug auf einem Notebook Bildschirm angemessen erscheint?
Durch eine kleine Neuerung in Visual Studio 2015 gehört dieser manuelle Schritt inzwischen der Vergangenheit an.
Die Neuerung die wir an dieser Stelle vorstellen möchten, nennt sich Custom Window Layout und versteckt sich im Reiter Window. Über die Funktion Save Window Layout lässt sich das aktuell eingerichtete Layout benennen und speichern.
Die so gespeicherten Custom Layouts werden durch Visual Studio nach ihrem Erstellungszeitpunkt durchnummeriert und können entweder über die Tastenkombination Ctrl+Alt+[NR] oder über den Dialog Apply Window Layout aktiviert werden. Die Nummerierung der Layouts lässt sich durch den Manage Window Layouts Dialog ändern.
In der Praxis lässt sich dadurch erheblich Zeit sparen. Für das eingangs erwähnte Beispiel ließen sich exemplarisch zwei Layouts definieren. Das Erste, das auf einem kleinen Notebook Bildschirm Platz findet, versteckt alle zusätzlichen Fenster, wie etwa Solution und Team Explorer, per Auto Hide an der Seite des Hauptfensters.
Ein zweites Layout, das auf den Betrieb mit mehreren Bildschirmen ausgerichtet ist, zeigt diese und weitere Fenster ständig auf dem zweiten Bildschirm an.
Das komfortable Umschalten zwischen verschiedenen Layouts erleichtert das Einstellen auf die Bedingungen der Arbeitsumgebung. Ein weiterer Anwendungsfall, in dem verschiedene vordefinierte Layouts von Nutzen sind, ist das Einstellen der Benutzeroberfläche auf den zu bearbeitenden Inhalt. So können verschiedene Layouts für unterschiedliche Aufgaben anlegelegt werden. Dadurch ist es möglich, eigene Oberflächen für bestimmte Bereiche, wie beispielsweise die Web Entwicklung oder das Erstellen von Datenbank-Services, zu definieren. Bei Bedarf kann ich zwischen den Layouts bequem per Tastenkürzel umschalten, finde mich direkt in der bekannten Oberfläche wieder und bin sofort in der Lage produktiv zu arbeiten.
Besonders wertvoll werden die Custom Layouts jedoch durch die Bindung an den Microsoft Account. Beim Einloggen auf anderen Maschinen werden dadurch nicht nur allgemeine, benutzerdefinierte Einstellungen wie etwa das Color Theme geladen, sondern es stehen auch alle definierten Custom Layouts zur Verfügung. Dadurch kann ich jederzeit und überall so arbeiten wie ich es gewohnt bin, was nicht nur die Produktivität sondern auch den Komfort deutlich erhöht.